Die Notwendigkeit eines robusten Versicherungsschutzes in der IT-Branche ist unbestreitbar. Immer wieder stellt sich jedoch die Frage, welcher Schutz für welche Risiken am besten geeignet ist. Insbesondere wenn es um die Unterscheidung zwischen einer IT-Berufshaftpflichtversicherung und einer Cyber-Versicherung geht, kann dies zu Verwirrung führen. In diesem Artikel klären wir die Unterschiede und zeigen auf, welche Aspekte von welcher Versicherung abgedeckt werden.
Was genau verbirgt sich hinter einer IT-Berufshaftpflichtversicherung?
In der dynamischen Welt der Informationstechnologie sind Fehler nicht immer vermeidbar. Selbst scheinbar geringfügige Unachtsamkeiten können erhebliche finanzielle Schäden nach sich ziehen. Ein klassisches Szenario: Ein IT-Dienstleister erhält den Auftrag, sensible Kundendaten von einem alten Server auf einen neuen zu übertragen. Durch ein Versäumnis werden jedoch die Daten der letzten 24 Stunden nicht gesichert und gehen verloren. Die Folge: Kosten für die Wiederherstellung und möglicherweise rechtliche Konsequenzen.
Ein weiteres Beispiel: Ein Webentwickler verpasst aufgrund eines Fehlers die vereinbarte Deadline für den Launch eines Onlineshops. Der Kunde, der bereits erhebliche Werbemaßnahmen finanziert hat, fordert Schadenersatz. In solchen Situationen bietet eine IT-Berufshaftpflichtversicherung Schutz vor finanziellen Ansprüchen, die aus Fehlern oder Versäumnissen im beruflichen Kontext resultieren. Sie deckt auch Schäden ab, die durch mangelhafte Dienstleistungen oder fehlerhafte Implementierungen entstehen können.
Die Funktionsweise einer Cyber-Versicherung
Während die IT-Berufshaftpflichtversicherung den Versicherungsnehmer vor den finanziellen Folgen eigener Fehler schützt, kommt die Cyber-Versicherung ins Spiel, wenn externe Faktoren wie Hackerangriffe oder Datenlecks zu finanziellen Schäden führen. Der Cyber Readiness Report 2023 unterstreicht eindringlich die Zunahme solcher Risiken: In den letzten Jahren waren immer mehr Unternehmen von Cyber-Angriffen betroffen.
Stellen Sie sich vor, ein Hackerangriff legt Ihren Betrieb für Tage lahm und es werden vertrauliche Daten gestohlen. Neben direkten Umsatzeinbußen entstehen Kosten für die IT-Wiederherstellung, Datenwiederbeschaffung und möglicherweise auch für Krisenmanagement-Maßnahmen. Hier setzt die Cyber-Versicherung an und bietet Schutz vor solchen finanziellen Belastungen. Sie beinhaltet nicht nur Deckung für Eigenschäden, sondern auch eine Cyber-Haftpflichtversicherung, die vor Ansprüchen Dritter schützt, beispielsweise bei versehentlicher Virenausbreitung oder Verletzungen von Geheimhaltungspflichten.
Fazit: Klarheit schaffen in der Versicherungswelt
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die IT-Berufshaftpflichtversicherung und die Cyber-Versicherung unterschiedliche, jedoch ergänzende Schutzbereiche abdecken. Während die IT-Berufshaftpflichtversicherung den Versicherungsnehmer vor den finanziellen Folgen eigener Fehler und Versäumnisse schützt, bietet die Cyber-Versicherung Schutz vor den vielfältigen Risiken der digitalen Welt, insbesondere vor den Folgen von Hackerangriffen und Datenlecks.