Quishing, auch bekannt als QR-Code-Phishing, entwickelt sich zu einer immer bedrohlicheren Gefahr im Bereich der Cybersicherheit. Aktuelle Untersuchungen von Check Point zeigen, dass diese Art von Angriffen in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat und dabei immer raffinierter geworden ist.
Die Evolution des Quishing
Was ursprünglich als einfache Anfrage zur Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) begann, hat sich zu einer komplexen Angriffsmethode entwickelt. Cyberkriminelle nutzen nun bedingtes Routing und gezielte Angriffe, um ihre Opfer zu täuschen. Besonders alarmierend ist die neueste Methode, bei der QR-Codes nicht als Bild, sondern durch HTML und ASCII-Zeichen erstellt werden. Diese Technik erschwert die Erkennung durch typische optische Zeichenerkennungssysteme (OCR) erheblich.
Neue Methoden der Manipulation von QR-Codes
Forscher haben eine neue Kampagne entdeckt, bei der der QR-Code mittels HTML und ASCII-Zeichen generiert wird. Über 600 ähnliche E-Mails wurden allein in den letzten Maiwochen beobachtet. Diese E-Mails enthalten QR-Codes, die auf den ersten Blick unauffällig erscheinen. Der Unterschied liegt im Detail: Während ein QR-Code als Bild eingefügt ist, wird der andere durch HTML erstellt. Diese Methode stellt eine besondere Herausforderung dar, da OCR-Systeme diese HTML-basierten QR-Codes nicht erkennen können.
Die Bedrohungsakteure nutzen kleine Blöcke im HTML-Code, die in der E-Mail wie ein QR-Code erscheinen. Für OCR-Systeme bleibt der Code unsichtbar, was die Erkennung und Abwehr solcher Phishing-Angriffe erschwert. Es gibt Websites, die solche Codes automatisch generieren, wobei diese weiterhin mit bösartigen Links konfiguriert werden können. Ein typisches Beispiel zeigt, dass der Code wie ein Standard-QR-Code aussieht, aber ASCII-Zeichen verwendet, um Sicherheitsmechanismen zu umgehen.
Techniken der Angreifer beim Quishing
Die aktuelle Version von Quishing, die auch als QR-Code-Phishing 3.0 bezeichnet wird, zeichnet sich durch Manipulationskampagnen aus, die auf die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen der E-Mail-Sicherheitsanbieter reagieren. Diese Anbieter setzen zunehmend OCR zur Erkennung von QR-Codes ein. Um sich gegen diese Angriffe zu schützen, sollten Sicherheitsexperten folgende Maßnahmen ergreifen:
- Implementierung von Sicherheitssystemen: Systeme, die QR-Codes in E-Mails automatisch dekodieren und die URLs auf bösartige Inhalte analysieren, sind essenziell.
- Einsatz von Sicherheitslösungen: Diese Lösungen sollten eingebettete QR-Codes in E-Mails umschreiben und durch sichere, neu geschriebene Links ersetzen.
- Nutzung fortschrittlicher Künstlicher Intelligenz: KI kann mehrere Phishing-Indikatoren erkennen und so einen umfassenderen Schutz bieten.
Die Bedeutung der Wachsamkeit
Die zunehmende Verbreitung von Quishing erfordert eine erhöhte Wachsamkeit und Anpassung der Sicherheitsstrategien. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen und über die neuesten Phishing-Techniken informieren. Darüber hinaus sollten sie sicherstellen, dass ihre Sicherheitssysteme immer auf dem neuesten Stand sind und die neuesten Bedrohungen erkennen können.
Insgesamt zeigt die Entwicklung von Quishing, wie schnell sich Bedrohungen im Bereich der Cybersicherheit weiterentwickeln können. Es ist daher unerlässlich, dass Sicherheitsexperten stets auf dem Laufenden bleiben und proaktive Maßnahmen ergreifen, um ihre Systeme und Daten zu schützen.
Fazit
Quishing stellt eine ernsthafte und sich schnell entwickelnde Bedrohung dar. Durch die Nutzung von HTML und ASCII-Zeichen zur Generierung von QR-Codes können Angreifer traditionelle Sicherheitssysteme umgehen und bösartige Links verstecken. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen und Einzelpersonen sich der Gefahr bewusst sind und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Nur so kann die Sicherheit im digitalen Zeitalter gewährleistet werden.