Sicherheitsrisiken im Fokus: Finanzbetrug und Kreditkartendiebstahl

Sicherheitsrisiken im Fokus: Finanzbetrug und Kreditkartendiebstahl

Im Darknet boomt der Handel mit gestohlenen deutschen Kreditkarten. Über einen Zeitraum von knapp einem Monat im Juli 2023 fanden Sicherheitsexperten mehr als 100.000 gestohlene Kreditkarten durch Kreditkartendiebstahl aus Deutschland in spezialisierten Darknet-Shops. Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs.

Laut Cybersecurity Ventures wird die Cyberkriminalität, einschließlich Kreditkartenbetrug, bis 2025 jährlich Schäden in Höhe von 10,5 Billionen US-Dollar verursachen. Der drastische Anstieg verdeutlicht das Ausmaß des Problems, auch wenn die Auswirkungen des Kreditkartenbetrugs schwer zu quantifizieren sind.

Kosten für gestohlene Kreditkartendaten im Darknet

Die Kosten für gestohlene Kreditkartendaten im Darknet variieren je nach Kartentyp, Herkunftsland und enthaltenen Informationen. Im Allgemeinen werden einzelne Kreditkartennummern, sogenannte „Dumps“, für wenige Dollar verkauft. Ein komplettes Informationspaket, „Fullz“ genannt, das persönliche Daten wie Name, Adresse und Geburtsdatum des Karteninhabers enthält, kann hingegen zwischen 10 und 50 Dollar kosten. Diese Fullz werden für betrügerische Online-Einkäufe, die Eröffnung von Bankkonten, Kreditanträge und andere Finanzbetrügereien verwendet.

Wie gelangen Kriminelle an Kreditkarteninformationen?

Es gibt verschiedene Wege, wie Kreditkartendaten ins Darknet gelangen können. Die Kenntnis dieser Methoden ist entscheidend für den Schutz Ihrer Daten. Hier sind die wichtigsten Risikofaktoren:

  1. Diebstahl oder Verlust von Kreditkarten: Physische Kreditkarten können auf verschiedene Arten gestohlen werden, sei es durch Verlust oder Diebstahl. Selbst das Abfangen einer neuen Karte aus Ihrem Briefkasten ist möglich.
  2. RFID-Erfassung (Abfangen kontaktloser Zahlungen): Moderne Karten verwenden RFID für kontaktloses Bezahlen, und Diebe können diese Technologie nutzen, um Kreditkartendaten abzufangen, wenn sie sich in Ihrer Nähe befinden.
  3. Karten-„Skimmer“: Kreditkartendiebe installieren Skimmer an Zahlungsgeräten wie Tankstellenpumpen oder weniger überwachten Orten, um Daten von Magnetstreifen zu kopieren.
  4. Durchsuchen des Mülls – „Dumpster Diving“: Einige Diebe durchsuchen den Müll nach physischen Kopien von Kreditkartendaten.

Wie erkennt man, ob die eigenen Kreditkarten betroffen sind?

Es gibt verschiedene Anzeichen und Methoden, um Kreditkartenbetrug zu erkennen:

  • Ungewöhnliche Einkäufe auf Ihrem Kontoauszug sollten Alarmglocken läuten lassen.
  • Kleine, regelmäßige Abbuchungen unter generischen Namen können auf Kreditkartenmissbrauch hinweisen.
  • Unbekannte Firmennamen auf Ihrer Abrechnung könnten illegale Abbuchungen darstellen.
  • Zahlungen an unbekannten Orten oder für Dienstleistungen, die Sie nie in Anspruch genommen haben, sind verdächtig.
  • Ein plötzlich niedriger verfügbarer Kreditsaldo kann auf Missbrauch hinweisen.

Zusätzlich gibt es Dienstleistungen, die das Darknet überwachen und Sie benachrichtigen, wenn Ihre Daten auftauchen.

Schlussfolgerung

Neben der besorgniserregenden Menge gestohlener Kreditkarten ist auch ihre Herkunft beunruhigend. Deutschland liefert einen erheblichen Teil dieser Karten, was auf die wirtschaftliche Stärke des Landes, die hohe Kreditkartennutzung und die Verlockung für Cyberkriminelle hinweisen könnte. Mit seiner fortgeschrittenen digitalen Infrastruktur und weit verbreitetem Online-Banking ist Deutschland ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle. Es ist zu erwarten, dass Länder wie Deutschland aufgrund ihrer Anfälligkeit weiterhin im Fokus dieser skrupellosen Kriminellen stehen werden.

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