Deutsche Unternehmen müssen sich für NIS 2 rüsten

Deutsche Unternehmen müssen sich für NIS 2 rüsten

Cybersicherheit im Fokus

Die Bedrohung durch Cyberangriffe auf Unternehmen ist allgegenwärtig. Insbesondere die Digitalisierung der Fertigung und die Vernetzung von Produktionsprozessen haben die Industrie zu einem bevorzugten Ziel für Kriminelle gemacht. Angreifer zielen darauf ab, Netzwerke zu infiltrieren, Daten zu stehlen oder den Betrieb zu stören. Der Branchenverband Bitkom berichtet, dass im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte der Unternehmen Opfer von digitaler Sabotage wurden. Dies führte zu einem Gesamtschaden von 202 Milliarden Euro, wovon allein 41,5 Milliarden Euro durch Ausfälle, Diebstahl und Schädigungen von Systemen und Abläufen verursacht wurden.

Im Zuge der grenzüberschreitenden Lieferketten wird klar, dass die Lösung dieser Probleme nur auf internationaler Ebene erfolgen kann. Die europäische Sicherheitsrichtlinie für Cybersecurity, NIS 2 genannt, fordert von deutschen Unternehmen, sich bis Ende 2024 besser gegen IT-Angriffe zu schützen. Die Umsetzung dieser Richtlinie ist von entscheidender Bedeutung, da ein Angriff auf einen Zulieferer beispielsweise in Rumänien die Produktion in Deutschland zum Erliegen bringen kann.

Unternehmen unterschiedlichster Branchen sind von NIS 2 betroffen, da diese Richtlinie bereits Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden und einem Umsatz von über zehn Millionen Euro einschließt. Dies umfasst nicht nur Großkonzerne, sondern auch den Mittelstand, wie Maschinenbauer, Logistikunternehmen, Anbieter digitaler Dienstleistungen und Unternehmen in der Abfallwirtschaft oder Paketdienste. Viele dieser Unternehmen sind sich jedoch der Einstufung als kritische Sektoren unter NIS 2 noch nicht bewusst.

Für KMUs stellt die Umsetzung von Cybersicherheitsmaßnahmen eine besondere Herausforderung dar. Oft fehlt es ihnen an Zeit und Personal, um Bedrohungen zu erkennen und verdächtigen Datenverkehr zu überwachen. Dies kann teuer werden, da NIS 2 Geldstrafen von bis zu zehn Millionen Euro oder zwei Prozent des weltweiten Umsatzes vorsieht. Es ist daher ratsam, rechtzeitig ein effektives Risikomanagement zur Steigerung der Cybersicherheit zu etablieren.

Die Implementierung eines solchen Risikomanagements erfordert Zeit und eine umfassende Neustrukturierung im Unternehmen. Dazu zählen die Entwicklung von Konzepten zur Risikoanalyse, Sicherung der IT-Systeme und Notfallpläne. Es müssen Krisenmanagementprozesse festgelegt, Zugriffskontrollen definiert und Authentifizierungslösungen etabliert werden. Zusätzlich ist eine Schulung der Mitarbeitenden essentiell, um ein umfassendes Verständnis für Cybersicherheit zu fördern.

Ein weiterer Aspekt von NIS 2 ist die Berichterstattung an Behörden bei Sicherheitsvorfällen. Auch die Sicherheit in der Lieferkette muss gewährleistet sein, um möglichen Schaden zu minimieren. Die Vielzahl der erforderlichen Maßnahmen verdeutlicht, wie wichtig es ist, ein funktionierendes Management-System rechtzeitig zu etablieren, um den Anforderungen von NIS 2 gerecht zu werden.

Um optimal auf die Anforderungen von NIS 2 vorbereitet zu sein, sollten Unternehmen nicht nur organisatorische Sicherheitsstrukturen schaffen, sondern auch technische Maßnahmen ergreifen. Penetrationstests können hierbei helfen, potenzielle Schwachstellen aufzudecken. Diese Tests, bei denen Sicherheitsexperten das IT-System wie Hacker analysieren, ermöglichen es, präventive Maßnahmen zu ergreifen und die Wahrscheinlichkeit von Cyberrisiken zu minimieren.

Insgesamt verdeutlicht die Einführung von NIS 2 die Dringlichkeit, Cybersicherheit auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Unternehmen sollten jetzt den Turbo einschalten, um rechtzeitig fit für die neuen Anforderungen zu sein. Für eine umfassende Unterstützung auf diesem Weg können Managed Security Berater mit ihrem Know-how wertvolle Hilfe leisten.

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