Cyberversicherung: Gründe gegen den Abschluss

Cyberversicherung: Gründe gegen den Abschluss

In der heutigen digitalen Ära, in der Cyberkriminalität zunehmend zur Realität wird, stellt sich für Unternehmen die Frage nach angemessenen Sicherheitsvorkehrungen. Ein häufig diskutiertes Thema ist der Abschluss einer Cyberversicherung. Doch trotz der wachsenden Bedrohung durch Hackerangriffe und Datenlecks gibt es Bedenken und Zweifel an der Effektivität solcher Versicherungen.

Das Missverständnis der Cyberversicherung

Mittelständische Unternehmen vernachlässigen das Risiko eines Hackerangriffs. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage. Das Schutzniveau sei zu gering, die potenziellen Kosten im Falle einer Cyberattacke seien entsprechend hoch. So der Tenor. Es gibt allerdings auch andere Ansichten. Und Warnungen vor dem nicht durchdachten Abschluss einer Cyberpolice.

Die Cyberversicherung wird oft nicht richtig verstanden, Unternehmer sollten erst einmal herausfinden, inwiefern der angebotene Cyberschutz und die enthaltenen Leistungen wirklich passen. Denn: ein Schutz kann angesichts der Schnelllebigkeit rasch veralten.

Es gelte zudem, die Kosten gegen den Nutzen gegenüberzustellen. Schließlich schnellen die Kosten für eine Police vor dem Hintergrund der rasant steigenden Schäden entsprechend in die Höhe. Das gelte allerdings nicht zwangsläufig auch für die angebotenen Versicherungsleistungen. Soll heißen: Das Produkt kostet mehr Geld, enthält aber nicht mehr Schutz.

Unternehmen müssen sich also fragen: Welche Kosten entstehen bei einem Hackerangriff? Zu den Reaktions- und Wiederherstellungskosten kommen noch Kosten für mögliche Erpresserzahlungen und die kaum berechenbaren Kosten für einen Reputationsschaden hinzu.

Die Komplexität der Cyberversicherungsverträge

Ein weiterer Grund, der gegen den Abschluss einer Cyberversicherung spricht, ist die allgemeine Komplexität der Verträge. Zumal ein Schutz vor einem sogenannten Ransomware-Angriff, bei dem sich Angreifer über ein Schadprogramm Zugang zu Daten oder dem gesamten System verschaffen, für Versicherer schwierig zu kalkulieren ist. So wird von den meisten Anbietern die Zahlung einer Lösegeldzahlung nicht mehr abgedeckt, weil sie kaum versicherungsmathematisch berechenbar sind.

Demnach komme es bei der Höhe der Erpressersummen stets auf die Größe des Unternehmens an. Hacker überlegen sich die Summer im Vorfeld genau und anhand der Unternehmensgröße festmachen. Zwischen 100.000 Euro für mittelständische und einer Million Euro für konzernnahe Unternehmen werden meist verlangt. Die Continentale, ein Weltkonzern, wurde ursprünglich auf 50 Millionen Dollar erpresst.

Aus Angst vor einem Reputationsschaden werden die meisten Cyberangriffe nicht öffentlich. Das heißt im Umkehrschluss: Die Anzahl geschädigter Unternehmen ist vermutlich weitaus höher als es offizielle Zahlen glauben machen.

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