Passwörter sind ein notwendiges Übel, wenn es darum geht, den Zugriff auf Apps und wichtige Daten zu schützen. Sie sind jedoch auch eine Quelle der Frustration, insbesondere wenn man unzählige Kundenkonten und Apps verwaltet und sich die verschiedenen Zugangsdaten idealerweise merken soll. Die Idee sich passwortlos zu authentifizieren könnte eine Lösung bieten, hat jedoch noch mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen.
Laut einem Bericht von S&P Market Intelligence, veröffentlicht von Keeper Security, sind Benutzername-Passwort-Kombinationen immer noch die mit 58 Prozent am häufigsten verwendete Form der Authentifizierung in Unternehmen. „Passwörter werden immer noch am häufigsten verwendet, da Unternehmen ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Einfachheit, Betriebskosten und Flexibilität anstreben, insbesondere in hybriden Arbeitsumgebungen. Single Sign-On (SSO) und passwortlose Authentifizierung, obwohl effektiv, werden nicht allgemein unterstützt und schaffen daher Sicherheitslücken, die Unternehmen angreifbar machen.“
Laut dem Workforce Authentication Report von LastPass und der FIDO Alliance fehlt in 28 Prozent der befragten 1.005 IT-Führungskräften die Akzeptanz für passwortlose Authentifizierung in ihren Unternehmen. Dennoch setzen bereits 95 Prozent Alternativen wie Passkeys ein. „IT-Führungskräfte auf der ganzen Welt verfolgen aktuell ein wichtiges Ziel: veraltete Authentifizierungsformen durch nutzerfreundliche, Phishing-resistente Alternativen zu ersetzen.“
Passwort-Hygiene: Frust oder Vertrauen?
Die Befragten sehen Vorteile in der Reduzierung von Schatten-IT im Unternehmen (93 %) sowie in der Erhöhung der Sicherheit (92 %). „Datenschutzverletzungen sind größtenteils auf den Gebrauch von Passwörtern zurückzuführen. Immer mehr Unternehmen sind sich dieser Sicherheitslücke bewusst und setzen daher auf passwortlose Authentifizierung.“
Alternativen zu Passwörtern
Der Workforce Authentication Report zeigt, dass trotz der erhöhten Sicherheitsrisiken immer noch 76 Prozent der Unternehmen Passwörter als Login-Methode anbieten. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) wird von 43 Prozent genutzt. Mehr als die Hälfte der Befragten (55%) wünscht sich mehr Aufklärung über passwortlose Technologien, um die Akzeptanz zu steigern. Hier spielen die Fachhandelspartner der Security-Anbieter eine entscheidende Rolle. „Aufklärung und Akzeptanzförderung sind wichtige Faktoren bei der Implementierung von passwortlosen Login-Alternativen.“
Für Unternehmen, die immer noch auf die Kombination aus Passwort und Benutzername oder auf ein Hybridmodell aus Passwörtern und passwortlosen Technologien setzen, ist es entscheidend, dass diese angemessen und sicher verwaltet werden. Dies erfordert umfassende Passwort-Management-Richtlinien, bei deren Umsetzung der Channel beratend unterstützen oder die Aufgaben per Managed Service übernehmen kann.
Einsatz von Passkeys
Passkeys sollen es Verbrauchern einfacher machen, FIDO-basierte Authentifizierungssysteme zu übernehmen. Apple, Microsoft und Google unterstützen bereits die Authentifizierung ohne Kennwörter. Dennoch werden Passkeys aus verschiedenen Gründen von Websites nur langsam unterstützt. Daher empfehlen sich vorerst Passwort-Management-Lösungen, die eine breite Palette von Authentifizierungsmethoden integrieren und unterstützen und gleichzeitig Sicherheit und Cyber-Hygiene gewährleisten.
Passwortlose Authentifizierung im Arbeitsalltag
Biometrische Verfahren wie Iris- oder Fingerabdruck-Scan als zusätzliche Identifikationsmöglichkeit neben Zugangskarten und PINs sind ebenfalls möglich. Einheitliche und passwortlose Authentifizierungslösungen am Arbeitsplatz, um Benutzerkomfort und Sicherheit zu gewährleisten sollte zeitnah in jedem Unternehmen erfolgen. „Da sich Sicherheitsbedrohungen, Kundenverhalten und regulatorische Vorschriften ständig weiterentwickeln, sollte es nicht mehr gängige Praxis sein, sich ausschließlich auf Passwörter zu verlassen.“