Aktueller Lagebericht: Das BSI beurteilt die Cybersicherheitslage in Deutschland

Aktueller Lagebericht: Das BSI beurteilt die Cybersicherheitslage in Deutschland

Die Bedrohung im Bereich der Cybersicherheitslage in Deutschland nimmt kontinuierlich zu und könnte durch den Missbrauch von KI-Sprachmodellen wie ChatGPT weiter anwachsen, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt.

In den letzten Jahren hat das BSI beobachtet, wie kriminelle Hacker vermehrt den Weg des geringsten Widerstands wählen und gezielt Opfer auswählen, die als leicht angreifbar erscheinen. Dieser besorgniserregende Trend setzt sich fort.

Der jüngste Lagebericht des BSI, der den Zeitraum vom 1. Juni 2022 bis zum 30. Juni dieses Jahres abdeckt, zeigt eine angespannte bis kritische Lage. Die Behörde bilanziert, dass täglich im Durchschnitt 68 neue Schwachstellen in Softwareprodukten registriert wurden, was etwa 24 Prozent mehr als im Vorjahr entspricht. Ein alarmierendes Beispiel ist der Missbrauch von zwei Schwachstellen in Filesharing-Produkten durch Cybererpresser, um Daten zahlreicher Nutzer im In- und Ausland abzufangen und mit der Veröffentlichung zu drohen.

Die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) bietet nicht nur Chancen, sondern birgt auch erhebliche Risiken. Das BSI warnt vor der Manipulation von Daten, die zur Schulung von KI-Systemen verwendet werden könnten, möglicherweise mit dem Ziel, Desinformationskampagnen zu initiieren und die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Die Anwendung von KI bei der Programmierung kann ebenfalls zur Entstehung von Schwachstellen beitragen. Darüber hinaus stellt das BSI fest, dass große KI-Sprachmodelle aufgrund ihres Black-Box-Charakters anfällig sein können.

Bei Systemen, in denen die Ausgaben von KI-Sprachmodellen in Handlungen umgesetzt werden, ist es von entscheidender Bedeutung, dass diese Systeme nur unter menschlicher Kontrolle agieren können. Hierbei sollten Sicherheitsabfragen implementiert werden, wie beispielsweise „Möchten Sie diese persönlichen Daten wirklich an den Anbieter XY oder in den Cloudspeicher übertragen?“ oder „Möchten Sie jetzt kostenpflichtig kaufen oder buchen?“.

Das BSI stellt außerdem fest, dass kriminelle Hacker vermehrt den Weg des geringsten Widerstands wählen. Im Fokus steht nicht mehr allein die Maximierung des potenziellen Lösegelds, sondern vermehrt ein rationales Kosten-Nutzen-Kalkül. Kleine und mittlere Unternehmen, Landes- und Kommunalverwaltungen, sowie Schulen und Hochschulen sind vermehrt Ziel sogenannter Ransomware-Attacken. Ransomware bezeichnet Angriffe, bei denen Angreifer mangelhafte Datensicherung oder andere Schwachstellen ausnutzen, um Systeme zu infiltrieren und Daten zu verschlüsseln. Die Erpresser fordern dann Lösegeld für die Entschlüsselung.

Die Cybersicherheitssituation in Deutschland erfordert dringende Aufmerksamkeit und proaktive Maßnahmen, um den steigenden Bedrohungen erfolgreich entgegenzutreten.

Facebook
LinkedIn
Twitter
XING
Email
Nach oben scrollen
Die neuesten Cybernews

Melde dich zu unserem Newsletter an!

Sei deinen Angreifern immer einen Schritt voraus mit den aktuellen Cybersecurity News!